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Feedback – Eine missachtete Kunst

19. April, 2024

Die missachtete Kunst mit Potential – Das Feedback

Wie lange ist es her, als Sie das letzte Feedback gegeben, bzw. erhalten haben. Spontan gesagt, wahrscheinlich noch nicht sehr lange. Denn es ist allgemein bekannt, dass Feedbacks für die Kommunikation und auch für die Führung sehr wichtig sein können.

Im Kontext der Führung, bzw. der Kommunikation stelle ich den Teilnehmerinnen und Teilnehmern jeweils die gleiche Frage und ich erhalte immer in etwa die gleiche Antwort. 90% geben an, dass Sie innert Wochenfrist mindestens ein Feedback erhalten haben. Das meinen Sie zumindest, bis wir der Fragestellung etwas mehr auf den Grund gehen.

Die erhaltenen Antworten können jeweils in folgende drei Kategorien unterteilt werden

  • Lob – sehr schön wenn auch gelobt wird, macht aber gerade mal ca. 15% aus
  • Kritik – gehört auch zum Führungsalltag und erhält den Löwenanteil, ca. 70%
  • Feedback – Ein wichtiges Instrument der Führung und Kommunikation, ebenfalls etwa 15%  *

Ich stelle zwei Sachen dazu fest:

Lob ist nach wie vor etwas, was sehr sparsam eingesetzt wird und Feedback entpuppt sich nur all zu oft leider als Kritik.

 

Wenn wir an einem Produkt oder bei der Abnahme eines Objektes etwas bemängeln oder beanstanden entstehen daraus Konsequenzen. Man erwartet, dass der Mangel behoben wird und das Endergebnis den Erwartungen entspricht. Das selbe gilt im auch im Führungsalltag. Wenn ich mit einer Leistung oder einem Ergebnis nicht zufrieden bin, dann kritisiere ich diese Arbeit und erwarte eine Verbesserung. Die Verbesserung nicht umzusetzen, ist keine Option.

Kritik (nach Wikipedia)

 

Das Feedback dagegen ist eine Rückmeldung einer Wahrnehmung zu einer Handlung, einem Ergebnis oder einer Umsetzung. Ich schildere, auf Wunsch von meinem Gegenüber, welche Wirkung bei mir ausgelöst wurde und ermögliche eine andere Sichtweise auf die Handlung, das Ergebnis oder die Umsetzung. Meine Sichtweise ist wie die meines Gegenübers weder richtig noch falsch. Mit den zusätzlichen Informationen kann eine umfassendere Beurteilung nun stattfinden. Welches Ergebnis daraus entsteht, liegt aber in der Verantwortung der Person die das Feedback erhalten hat. Es gibt demzufolge hier, im Gegenzug zur Kritik, keine Konsequenzen.

Feedback (nach Wikipedia)

 

Für beide, Kritik und Feedback, gelten gewisse Rahmenbedingungen die das eine oder eben andere ausmachen. MeinerMeinung nach ist hauptsächlich eine Rahmenbedingung davon betroffen. Die Kritik erfordert, aus Sicht der Führung, ein Gespräch unter vier Augen. Das Feedback dagegen verhält sich in diesem Kontext wie das Lob, es kann jederzeit und überall, wenn gewünscht, kommuniziert werden.

Es ist daher wichtig, dass die Grundregeln eines Feedbacks eingehalten werden.

 

Grundregeln des Feedbacks

  • Ist in der ICH-Perspektive formuliert
  • Ein Feedback ist freiwillig. Ich frage ob ich ein Feedback geben darf/ erhalten kann (Man kann also auch NEIN sagen)
  • Ich schildere meine Wahrnehmung. Diese ist weder richtig noch falsch
  • Es braucht keine Rechtfertigung. Meine Wahrnehmung ist bereits vor dem Feedback entstanden und kann nicht verändert werden
  • Zur Präzisierung können Verständnisfragen gestellt werden

 

Ich komme daher immer wieder zum gleichen Entschluss. Wenn ich die Grundregeln des Feedbacks einhalte und meine Wahrnehmung sachlich formuliere, gibt es kein negatives Feedback. Es ist immer eine Chance und eine Möglichkeit das eigene Handeln zu reflektieren und sich weiter zu entwickeln – Es ist ein Geschenk!

Eine Feedbackkultur ist nicht etwas was von Heute auf Morgen entsteht, diese muss entstehen und wachsen.

 

 

*Die Zahlen unterliegen keiner konkreten Studie oder einer Untersuchung. Es sind Richtwerte, wie sich die Aussagen der Teilnehmer aufteilen.

 

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